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Stimmungshoch im Keller

Auch dieses Jahr versammelte sich im November das Who is Who der Schweizer Logistikbranche zur Verleihung des Swiss Logistics Award. Bereits zum 19. Mal zeichnete GS1 Schweiz wegweisende Logistiklösungen aus. Mehr als 160 Gäste feierten im stilvollen Ambiente die Gewinner: BLS Cargo und Spitex Verband Schweiz.

Spannung liegt in der Luft. Noch bevor sich die Türen zum Berner Kornhauskeller öffnen, diskutieren die ersten geladenen Gäste über die bevorstehende Preisverleihung. Früh kommen lohnte sich: Der Kornhauskeller ist auch dieses Jahr bis auf den letzten Platz gefüllt.

Logistische Schätze heben
Um 19.17 Uhr steht der erste Gewinner fest. Doch die fünf für den Hauptpreis nominierten Unternehmen müssen sich noch gedulden: Zuerst wird der Swiss Logistics Public Award vergeben.
Walter Sutter (Mitte) vom Spitex Verband Schweiz im Gespräch mit Jurypräsident Hans Rudolf Hauri und Moderator Kurt Aeschbacher.Mit dieser Auszeichnung ehrt die Jury jedes Jahr Organisationen oder Unternehmungen, die im öffentlichen Interesse stehen. «Logistik passiert an vielen Orten, häufig unbewusst», sagt Jurypräsident Hans Rudolf Hauri im Gespräch mit Moderator Kurt Aeschbacher. «Mit dem Swiss Logistics Public Award möchten wir verborgene logistische Meisterleistungen sichtbar machen.» Dieses Jahr fiel die Wahl auf den Spitex Verband Schweiz. Der Dachverband der Non-Profit-Organisation setzt sich seit rund 20 Jahren für die Entwicklung der Hilfe und Pflege zu Hause ein. Rund 32 000 Mitarbeitende gewährleisten jedes Jahr die Gesundheitsversorgung von 212 000 Patienten zu Hause und tragen so zur Kosteneffizienz im Gesundheitswesen bei.

Durchgängig effizient
Nachdem sich der erste Jubel gelegt hat, werden die fünf nominierten Projekte in Kurzfilmen vorgestellt. Je ein Vertreter stellt sich auf der Bühne den kritischen, mitunter gar provokativen Fragen des bestens aufgelegten Kurt Aeschbacher.
Glückliche Finalisten: René Blum, Josef Zettel, Dirk Stahl, Thomas Stalder und Christian Keller-Hoehl. Links: Juryvertreter Daniel Knellwolf, rechts Kurt Aeschbacher.Noch bleibt es spannend. Jurymitglied Daniel Knellwolf erläutert die Bewertungskriterien. «Innovation steht an erster Stelle. Wir beurteilen, inwiefern ein Projekt die Logistik weiterbringt.» Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit sowie Kollaboration in den Projekten werden ebenfalls beurteilt. Unterdessen bereiten Mitarbeiterinnen am Bühnenrand die Blumen und Diplome zur Übergabe vor. So mancher Gast aus dem Publikum versucht, einen Blick auf die Diplome zu erhaschen. Doch das Geheimnis bleibt gewahrt, bis vier von fünf Balken des TED stehen bleiben. Der fünfte und längste Balken gehört zu BLS Cargo, die seit einem Jahr länderübergreifenden Schienengüterverkehr ohne Lokwechsel anbietet.
CEO Dirk Stahl nimmt die Auszeichnung entgegen und berichtet von einigen organisatorischen Herausforderungen: Störungssteuerung über vier Länder hinweg, lange Vorlaufzeiten zur Reservierung von durchgehenden Trassen oder der Umgang mit Personal in mehreren Ländern. Kurt Aeschbacher lässt nicht locker und will wissen, mit welchen Lokführern es denn die meisten Probleme gebe. Dirk Stahl bleibt souverän, schmunzelt und antwortet diplomatisch: «Sagen wir es so: Die Schweizer Lokführer sind immer noch die zuverlässigsten.»

Lecker und stimmungsvoll
Mit dem abschliessenden Konfettiregen löst sich die Spannung auf, und der gesellige Teil des Abends startet: raffinierte Köstlichkeiten, angeregte Gespräche und viele strahlende Gesichter. Bekannte Jazz-Standards wie «Basin Street Blues» oder «Do you know what it means to miss New Orleans?» umrahmen die kulinarischen Genüsse musikalisch. Für die beschwingten Klänge sorgen die Musiker der «Red Hot Peppers», die im Kornhauskeller keine Unbekannten sind: 30 Jahre lang gestaltete das 40-jährige Ensemble hier Jazz-Matinées. Die traditionsreiche Dixieland-Band ist damit rund doppelt so alt wie der Swiss Logistics Award - und die Schweizer Logistikszene freut sich bereits auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte.

Katharina Birk

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