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Logistische Sonderleistung der SMDK ausgezeichnet

Die Organisation Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) erhält für die logistischen Sonderleistungen während der Sanierung der Deponie den diesjährigen Swiss Logistics Public Award. GS1 Switzerland vergibt den Preis jedes Jahr an besondere Logistikleistungen.

Mit der Eröffnung der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) 1978 wollten die Verantwortlichen der beiden Kantone Aargau und Zürich, der Stadt Zürich und der Basler Chemie (BCI) die Möglichkeit einer geordneten und kontrollierten Entsorgung von Sonderabfällen schaffen. Bis zur Schliessung 1985 wurden 457'000 Tonnen Abfälle eingelagert. Die Abfälle stammten aus der Industrie, aus dem Gewerbe und von der öffentlichen Hand. Da sich der Untergrund als undicht erwies und der Giftmüll das Grundwasser bedrohte, wurde die Deponie nach sieben Jahren Betrieb geschlossen. 2003 be-schloss der Kanton Aargau den vollständigen Rückbau der Deponie, die zwei Jahre später einge-haust wurde. Die Dächer der zwei stützenfreien Hallen hingen an aussenliegenden Bogentragwer-ken und bildeten eine der wohl markantesten Baustellen der Schweiz.

Weltweite Premiere
Während zwölf Jahren wurden über 660'000 Tonnen Sondermüll und belasteter Fels entfernt. «Es ist weltweit die erste Sondermülldeponie dieser Grösse, die je saniert wurde», berichtet Benjamin Müller, Geschäftsführer SMDK. «Für uns und die beteiligten Unternehmen stellte die Sanierung deshalb eine enorme Herausforderung dar.» Einerseits musste sichergestellt werden, dass der teil-weise hochgiftige Sondermüll unter keinen Umständen an die Umwelt gelangte. Um dies zu garan-tieren, wurden eigens spezielle Container entwickelt, die jederzeit und unter allen Umständen dicht waren. Für die Befüllung der Container wurde ausserdem eine spezielle Schleuse angefertigt, die es ermöglichte, die Container im sogenannten Weissbereich zu belassen. So mussten die Trans-portgebinde nach dem Befüllen nicht noch aufwendig gereinigt werden.
 
Anderseits musste die SMDK jederzeit wissen, wo sich welcher Transport mit welchem Material befindet. Dazu wurde eigens eine schrittgesteuerte Datenbank programmiert, in der jede Station des Abfalls (z.B. eines Fasses) vom Zeitpunkt des Abbaus des darin enthaltenen Materials bis zur Entsorgung in Spezialanlagen im In- und Ausland festgehalten wurde. «Da die Materialien per Schiff, per Zug und auf der Strasse transportiert wurden, war die Logistik ziemlich kompliziert», sagt Müller.

Nachdem der Sondermüll entfernt war, wurden die markanten Hallen komplett zurückgebaut. Seit Oktober 2018 befindet sich die Deponie in der Nachsanierungsphase. Die Sanierung gilt erst als abgeschlossen, wenn das Grundwasser die von den Behörden vorgegebenen Werte erreicht. Müller: «Das dürfte noch ein paar Jahre dauern.» Bis 2023 soll die leere Grube mit sauberem Aushubma-terial wieder aufgefüllt sein, bis 2023 oder 2025 rechnet der Geschäftsführer SMDK mit einer erneut grünen Wiese auf dem sanierten Areal.

Durchhaltevermögen und Vorreiterrolle
Die Jury des Swiss Logistics Awards (SLA) würdigt mit der Verleihung des Swiss Logistics Public Award den Mut und das Durchhaltevermögen, Altlasten sauber zu beseitigen. „Mit der Sanierung der Sondermülldeponie nimmt die Schweiz zudem eine weltweite Vorreiterrolle im Umweltschutz ein und die Verantwortung für die nächste Generation wahr“, lobt Jury-Präsident Hans Rudolf Hauri.
Der Swiss Logistics Public Award wird jedes Jahr an Organisationen des öffentlichen Interesses für besondere Leistungen in der Logistik verliehen. Der Gewinner erhält eine Trophäe, eine Urkunde und das Recht, den Titel «Gewinner des Swiss Logistics Public Award» als Marketing- und Kommunikationsinstrument ein Jahr lang einzusetzen

Impressionen der Preisverleihung

GS1 Switzerland

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