gs1-neton-header-03.jpg

Happy Birthday, Barcode!

Auf nahezu jedem Produkt und jeder Verpackung prangt er – der Code aus schwarzen Strichen auf weissem Grund ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Er verbessert die Kooperation zwischen Handelspartnern, die Rückverfolgbarkeit von Produkten und ihren Bestandteilen sowie die Nachhaltigkeit im Handel. Jetzt feiert der Barcode seinen 50. Geburtstag – Zeit für einen Rückblick.

Nur ein paar schwarze Striche. Was so unscheinbar daherkommt, hat die Wirtschaft weltweit auf ein neues Level gebracht. Ohne den Barcode wäre globaler Handel, wie wir ihn kennen, undenkbar. Sein Geheimnis: Der Strichcode wandelt die Zahlenfolge des Produktcodes in eine optoelektronisch lesbare Form um. So überträgt ein Scanner den Code an Datenbanken und macht die darin enthaltenen Informationen digital verfügbar.

Doch der Barcode kann weit mehr, als nur Kassierern und Kunden das Leben zu erleichtern. Für jedes Produkt einzigartig macht er Warenströme nachvollziehbar, beschleunigt Prozesse in Transport und Logistik und sorgt für effiziente und belastbare Lieferketten. Auch aus der Medizin ist er nicht mehr wegzudenken, denn er befindet sich auf Arzneimitteln ebenso wie auf Medizinprodukten. Das führt zu mehr Patientensicherheit und verhindert, dass gefälschte Produkte in Umlauf kommen.

Ein Blick zurück
Die Erfindung geht zurück auf die US-Amerikaner Bernhard Silver und Joseph Woodland. Auf Basis des Morsecodes haben Sie den ersten Strichcode entwickelt, für den sie 1952 das Patent erhielten. Die Erfindung konnte sich jedoch im Handel nicht durchsetzen. Am 3. April 1973 entschieden sich die Global Players im Lebensmittel-, Einzelhandels- und Konsumgüterbereich für die Einführung eines Universal Product Codes, kurz UPC. Die Geburtsstunde des Barcodes.

Am Ende war es der US-amerikanische Konzernriese Walmart, auf dessen Drängen der US-Handel den UPC flächendeckend einführte. Am 26. Juni 1974 wird im US-Bundesstaat Ohio in einem Supermarkt erstmals eine Packung «Juicy Fruit» des Kaugummiherstellers Wrigley’s mit einem UPC-Barcode eingelesen.

Es dauerte drei weitere Jahre, bis die Neuerung auch Europa erreichte. 1976 erfolgt die Einführung des EAN-Codes in Europa. Im Folgejahr wird die European Article Numbering Association (EAN) bestehend aus 12 Mitgliedsorganisationen gegründet. Die Schweiz gehört zu den 12 Gründungsstaaten. Die European Article Numbering Association tritt seit 2005 weltweit unter der Bezeichnung GS1 auf, ihre Standards sind weltweit anerkannt.

Die Revolution mit dem Biep
Heute ist das charakteristische Piepen des Barcode-Scanners an keiner Kasse mehr wegzudenken. Ein roter Lichtblitz, und schon erscheint auf dem Display der Name des Produkts, sein Preis und vielleicht sogar Informationen wie Gewicht oder ein Rabatt. Zugleich werden im Hintergrund Prozesse angestossen, welche die Lagerhaltung betreffen – ein Gewinn für Kunden, Personal und Handel.

Der 13-stellige Produktcode gilt heute als weltweit verstandene und gesprochene Wirtschaftssprache. Die darin hinterlegten Informationen beschleunigen die logistischen Abläufe, sorgen für Transparenz in der Wertschöpfungskette und bilden die Grundlage für den Welthandel. Mehr noch: Die automatisierten Prozesse sparen neben Zeit auch Ressourcen und verschlanken Abläufe. Das führt zu nachhaltigerem Handeln und macht weltumspannende Lieferketten überhaupt erst möglich. Wer heute seine Produkte stationär oder online verkaufen möchte, kommt nicht um eine eindeutige Produktidentifikation herum.

Und was hält die Zukunft für den Barcode bereit? Mit den herkömmlichen Strichcodes ist das Ende der Evolution noch nicht erreicht: GS1 bietet mit dem zweidimensionalen GS1 DataMatrix und der GS1 QR Code Lösungen für Produktcodes mit wertvollen Zusatzinformationen auf kleinsten Flächen an. Mit der neuen Barcodegeneration stellt GS1 Switzerland ein Werkzeug für mehr Nachhaltigkeit und einen weiteren Baustein für die digitale Zukunft zur Verfügung.

Joachim Heldt

Nach oben