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Täglich besser leben

Täglich besser lebenSoziale und gesellschaftliche Anliegen sind seit der Gründung der Migros im Jahr 1925 ein zentrales Element ihrer Politik. Die 2008 verabschiedete Gruppenstrategie beruht auf dem Konzept der Nachhaltigkeit und bildet die Richtlinie für das tägliche Handeln.

(db) Die Migros versteht ihre gesellschaftliche Verantwortung als einen ganzheitlichen Ansatz, um zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ansprüchen ein Gleichgewicht zu finden.

In der 2003 verabschiedeten Umwelt- und Sozialpolitik bekennt sich der Detailhändler zu einer Reihe von Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung. Um dieses Engagement breit abzustützen, wird mit glaubwürdigen Partnern zusammengearbeitet. Das Unternehmen trat im Jahr 2006 Global Compact bei, einer weltweiten Initiative der UNO zur Stärkung der guten Unternehmensführung.

Mehr Lebensqualität
2008 hat sich die Migros eine neue Gruppenstrategie gegeben. Die Nachhaltigkeit ist eines von drei Werteversprechen gegenüber allen Kundinnen und Kunden. Beim Einkaufen, Produzieren, Transportieren, Verkaufen und Entsorgen von Gütern werden die gesellschaftlich und ökologisch besten Lösungen angestrebt. Über die Umsetzung dieses Anspruchs legt das Unternehmen jährlich Rechenschaft im Nachhaltigkeitsbericht ab. Das Migros-Magazin dokumentiert laufend die Anstrengungen in diesem Bereich für die Kundschaft und die Öffentlichkeit. Positive Rückmeldungen für die Leistungen erhält das Unternehmen in Form von Auszeichnungen und guten Platzierungen bei Umfragen. Die renommierte Rating- Agentur Oekom Research hat im Jahr 2007 die weltweit grössten Detailhandelsunternehmen untersucht und kam zum Schluss, dass die Migros der «nachhaltigste Detaillist» der Welt ist.

Mehr Klimaschutz
Im Mittelpunkt der Umweltanstrengungen steht der Klimaschutz. Seit 2002 arbeitet das Unternehmen mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) zusammen und hat schrittweise verbindliche und vom Bund auditierte Zielvereinbarungen zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduktion des CO2-Ausstosses erarbeitet. Inzwischen besitzen alle Filialen, Betriebszentralen, Industriebetriebe, die Transportflotte, die Hauptgebäude von Hotelplan, Migrosbank, MGB, Warenhäuser von Globus, Interio und die Fitnessparks konkrete Klimaschutz- und Energieziele bis ins Jahr 2010. Bis dahin soll der Kohlendioxidausstoss der beteiligten Unternehmen gegenüber 1990 um 16 Prozent zurückgehen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird bei Neubauten auf den Minergie- Standard sowie auf emissionsarme Brenn- und Treibstoffe gesetzt. Bei der Erarbeitung des Minergie-Standards für Verkaufsflächen nahm die Migros eine führende Rolle ein. Das Einkaufsund Freizeitzentrum Westside in Bern  ist das grösste Minergie-Gebäude der Schweiz. Der Minergie-Standard wird in allen Filialen vorangetrieben. Im vergangenen Jahr konnten die Zwischenziele der EnAW übertroffen werden. Dank der umfassenden Klimaschutzmassnahmen konnte die Migros 2008 ihre CO2-Emissionen gegenüber 2000 um über 20 Prozent reduzieren.

Mehr umweltschonende Transporte
Auf langen Distanzen werden die Güter wenn immer möglich auf der Schiene transportiert. Von den Häfen gelangen praktisch alle Güter per Bahn in die Verteilzentren. Im Schweizer Verkehr ist die Migros mit einem Frachtaufkommen von jährlich über einer Million Tonnen die grösste Kundin von SBB Cargo. Mehr als 400 Bahnwaggons sind täglich für das Unternehmen unterwegs. Allein im ersten Halbjahr 2008 wurden im Vergleich zur Vorjahresperiode 36 000 Tonnen mehr Güter auf der Schiene transportiert. Das ist ein Zuwachs von 6 Prozent. Die Verkaufsstellen des Unternehmens liegen dort, wo viele Menschen wohnen oder arbeiten. Damit ist für kurze Einkaufswege gesorgt. Über vier Fünftel aller Filialen sind zu Fuss oder per Velo gut erreichbar. Auch die etwa zwanzig grossen Einkaufszentren sind ausnahmslos mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen.

Klimachampions
Als erstes Unternehmen stellte die Migros Anfang März 2008 Güter mit dem neuen Label «CO2 approved by climatop» ins Regal. Inzwischen sind sieben Produkte mit dem CO2-Etikett versehen. Damit kommt das Unternehmen dem wachsenden Bedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten nach, die über die Klimabelastung besser informiert werden wollen. Das von der Schweizer Stiftung myclimate und dem Ökozentrum Langenbruck vergebene Climatop-Label zeichnet klimapositive Produkte aus. Fachleute berechnen die Klimabelastung eines Produktsegments über den ganzen Lebenszyklus hinweg.

Standards harmonisieren
Vor zehn Jahren hat das Unternehmen einen Verhaltenskodex erarbeitet, der alle Non-Food-Lieferanten zur Einhaltung sozialer Grundwerte verpflichtet. Dazu zählen etwa existenzsichernde Löhne und ein sicheres Arbeitsumfeld. Seit 2005 wird der BSCI-Kodex (Business Social Compliance Initiative) auch von den Food-Lieferanten eingefordert. Bis Ende 2008 haben sich über 90 Prozent der Lebensmittellieferanten verpflichtet, sich an den Kodex zu halten und sich prüfen zu lassen. In Zusammenarbeit mit international tätigen Grossverteilern wurde das Global Social Compliance Program  (GSCP) initiiert. Ziel dieses Programms ist es, die verschiedenen Sozialstandards zu harmonisieren und deren Umsetzung zu verbessern.

Nachhaltiger Erfolg trotz Krise und harter Konkurrenz
Die Migros hat das Ziel, die ökologischen und sozialen Aspekte noch konsequenter ins konventionelle, ökonomisch ausgerichtete Management zu integrieren. Doch wie können Umweltschutz- und Sozialengagement kostengünstig, rentabilitäts- und unternehmenswertsteigernd umgesetzt werden? Sich damit auseinanderzusetzen, ist in Zeiten der Finanzkrise und der zunehmend härter werdenden Konkurrenz durch Harddiscounter keine Selbstverständlichkeit. Der höhere Konkurrenzdruck und die in der Folge sinkenden Preise können aber das Unternehmen von seinem Nachhaltigkeitskurs nicht abbringen. Ganz im Gegenteil: Das Werteversprechen «Nachhaltigkeit» ist Teil der Gruppenstrategie und daher von allen Linienverantwortlichen umzusetzen. 

Knappe Ressourcen – steigende Rohstoffpreise
Die Rohstoffpreise werden wieder steigen und alle Ressourcen generell knapp werden. Deshalb sind nachhaltige Unternehmen mit der Frage konfrontiert, wie sie den Ressourcenverbrauch vom angestrebten wirtschaftlichen Wachstum entkoppeln können. Die Schlüsselgrösse der Umweltbelastung eines Unternehmens ist dessen Energieverbrauch. Je rund 40 Prozent der Gesamtenergie werden in den Filialen und Industriebetrieben verbraucht. Die restlichen 20 Prozent werden in der Logistik benötigt. In den Verkaufsstellen macht die Produktkühlung über die Hälfte des Strombedarfs aus. Der gewerblichen Kälte wird daher viel Aufmerksamkeit geschenkt. An den Kühlmöbeln sind Frontverkleidungen und Abdeckungen installiert. Auch der Ersatz von hoch klimaschädlichen Kältemitteln durch ökologische Alternativen hat Priorität. Die stark nachgefragten Convenience- Produkte der Linie Anna’s Best stellen einen Zielkonflikt dar. Einerseits sind deren Produktion und Konsum energieintensiv, anderseits bilden sie einen Wachstumsmarkt für die Migros.

Älter werdende Kundinnen und Kunden und Mitarbeitende
Die Menschen werden immer älter und der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung nimmt zu. Daher berücksichtigt das Unternehmen die Bedürfnisse aller Generationen und fördert neben Produkten für die verschiedenen Altersgruppen auch den Zusammenhalt der Generationen. Als Partnerin der terzStiftung fördert die Migros die Selbstständigkeit und die Sicherheit im Alter. Das unentgeltliche Engagement von pensionierten Führungskräften wird über das Projekt  «Innovage» gefördert. Qualifizierte Menschen ab 55 stellen ihr Wissen und ihre Erfahrungen gemeinnützigen Anliegen zur Verfügung. Das Wohl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Migros ein Anliegen. Das betriebliche Gesundheitsmanagement sorgt für Sicherheit und Gesund heit am Arbeitsplatz und beinhaltet Angebote zu Ernährung, Entspannung und Bewegung.

Fazit Die Migros ist der nachhaltigste Detailhändler der Welt und will diese Rolle weiterhin behaupten. Um das Ziel zu erreichen, sind viele Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Trotz aller Anstrengungen scheint der angestrebte Zustand der Nachhaltigkeit aber weit weg. Darum gilt: Der Weg ist das Ziel.

Dieter Bürgi

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