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Keine Insellösungen mehr

Nach dem Wunsch des Bundesrates sollen sich alle Schweizer Unternehmen ab dem Jahr 2011 mit einer einheitlichen Unternehmens-Identifikationsnummer (UID) ausweisen. Das neue Identifikationssystem soll die verschiedenen Nummern der unterschiedlichen Behörden ablösen. Durch die eindeutige Identifikation eines Unternehmens wird die Bundesverwaltung administrativ entlastet, Doppelspurigkeiten werden vermieden und die Kommunikation vereinfacht.

Federführend bei dem Projekt ist das Bundesamt für Statistik (BfS). Da die Anwendung einer UID Effizienzgewinne verspricht, wird deren Einführung im Rahmen der schweizerischen eGovernment- Initiative prioritär behandelt.

GS1 Schweiz begrüsst die Initiative zur Einführung einer UID ausdrücklich, gehören doch Standards zur Identifikation von Unternehmen, Standorten, Produkten und logistischen Einheiten zur Kernkompetenz des Wirtschaftsverbandes. GS1 bietet nicht nur in der Schweiz seinen 4500 Firmenmitgliedern anerkannte Standards für die Firmen-, Standort- und Produktidentifikation und den elektronischen Datenaustausch an, sondern auch weltweit in 140 Ländern mit über 1,5 Millionen Unternehmen. «Die Einführung der UID ist für alle eine riesige Chance, die wir nicht verpassen dürfen », sagt Robert Vogel, Vizepräsident von GS1 Schweiz. «Es darf unter keinen Umständen eine rein schweizerische Lösung geben.»

Nun besteht aber die Gefahr, dass das BfS eine eigene UID entwickelt, statt auf das GS1 System zu setzen. «Damit würde die Verwaltung eine Chance verpassen, die Anschlussfähigkeit der global stark vernetzten Schweizer Wirtschaft zu stärken und Prozesse zu vereinfachen. Statt Einsparungen entstehen für alle Beteiligten neue Kosten», so Vogel.

Die vom Bund vorgeschlagene UIDVariante erfüllt die Anforderungen nicht. Die rein schweizerische Nummer steht isoliert in der Landschaft. Für die stark vernetzte und exportorientierte Schweizer Wirtschaft ist eine UID erst dann ideal, wenn sie von den Unternehmen weltweit eingesetzt werden kann und nicht nur im Verkehr mit schweizerischen Amtsstellen. Die Unternehmen wären also gezwungen, zwei unterschiedliche Identifikationssysteme zu führen, anstatt mit einer einheitlichen globalen UID zu arbeiten. Für die Unternehmensidentifikation sollte daher ein international anerkanntes Format gewählt werden und keine nationale Eigenentwicklung.

Joachim Heldt

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