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Wachstum ohne Grenzen

In Zeiten der wirtschaftlichen Krise erweisen sich Effizienz und Flexibilität als unternehmerische Schlüsselelemente, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern. Dabei gelten die Megatrends der anhaltenden Globalisierung und der zunehmenden Arbeitsteiligkeit als ungebrochen.

(ws/jb/nk) Als Folge der Klimadiskussion und der Notwendigkeit zur CO2-Reduktion stellen Sustainability-Initiativen neue Herausforderungen an die Wirtschaftsakteure.

Vor diesem Hintergrund müssen Industrie- und Handelsunternehmen überprüfen, ob ihre Logistik-und Supply-Chain-Konzepte diesen Rahmenbedingungen gewachsen oder ob Anpassungen vorzunehmen sind.

Logistik im Spannungsfeld
Logistikdienstleistungsunternehmen werden damit gefordert, kurzfristig innovative Logistikkonzepte für die Verladerschaft zu entwickeln. Dabei steht neben der Gewährleistung eines hohen Serviceniveaus die Forderung nach wirtschaftlicher Effizienz mehr denn je im Raum. Zudem gelten die Sicherung der Liquidität und die Beachtung von Nachhaltigkeitsstandards als derzeit besonders wichtige Kriterien für die Positionierung von Logistikdienstleistungsunternehmen in turbulenten Märkten.

Im Hinblick auf die Liquiditätsfrage ist daher aktuell eine Vielzahl von strukturellen Optimierungsbestrebungen in Wertschöpfungsnetzwerken zu beobachten. Dabei gilt es, eine Reduktion des Nettoumlaufvermögens sicherzustellen. Hebel dafür sind systematische Bestandssenkungen ebenso wie ein aktives Kreditoren-und Debitorenmanagement.

Experten sind sich einig, dass sich die Unternehmen auch nach der Krise stärker an den Cashflows orientieren werden. Dazu zählt neben der unmittelbaren logistischen Wertschöpfungsgenerierung für den Kunden auch die Optimierung von Steuern, Zöllen und Transferpreisen in Supply Chains.

Luftfracht gewinnt an Bedeutung
In der Diskussion um Standortvorteile spielen neben Finanzgrössen auch die Verkehrsanbindung und damit die Verkehrsinfrastruktur eine zentrale Rolle. Hier ist in Anbetracht global verteilter Wertschöpfungsnetzwerke verstärkt auch die Luftfracht einzubeziehen.

Gemessen an der Export-und Importtonnage kommt der Luftfracht mit 0,7 Prozent und 0,2 Prozent (Stand: 2007) zwar nur ein sehr geringer Anteil am gesamten Güterverkehrsaufkommen in der Schweiz zu. In Wertgrössen gemessen werden jedoch 32,2 Prozent bzw. 15 Prozent aller Güter per Luftfracht in die Schweiz ein-bzw. ausgeführt. Der Anschluss an globale Luftverkehrsnetze, für die bis ins Jahr 2020 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von knapp 6 Prozent prognostiziert wird, ermöglicht es der hoch entwickelten Schweizer Verladerschaft, weltweite Aufträge innert kürzester Zeit zu erfüllen.

Komplexe Anforderungen lassen sich auch für die Kontraktlogistik identifizieren. Diese wird oftmals als das zentrale Wachstumsfeld der Logistikdienstleistungsbranche gehandelt. Zeitgemässe Kontraktlogistiker zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Anforderungen und Wünsche der Kunden genau analysieren und mit ihnen gemeinsam Lösungen entwickeln.

Die starke Individualisierung und der oftmals hohe Integrationsgrad stehen aus Sicht der Logistikdienstleister damit in einem Spannungsfeld zum Effizienzanspruch. Dies gilt auch für die typischerweise hohen Anfangsinvestitionen in der Anlaufphase einer kontraktlogistischen Geschäftsbeziehung.

Grüne Logistik als Standard
Darüber hinaus fordern Gesellschaft und Politik zunehmend umweltbewusstes und nachhaltiges Handeln von Unternehmen. Auch die aktuelle Wirtschaftskrise konnte die Diskussion über «Green Logistics» nicht vollständig in den Hintergrund drängen. So nehmen die politischen Ziele zum Klimaschutz immer konkretere Formen an. Die angestrebte Reduktion der CO2Emissionen um 40 Prozent bis 2020 in Industrienationen gilt hierfür als Beispiel.

Viele Unternehmen gehen mit zunehmender Ausrichtung des Marketings auf die «grünen» Aspekte ihrer Produkte auf diese Bedürfnisse ein. Für Logistikdienstleister sind eine nachhaltige Unternehmensstrategie sowie effiziente, CO2 sparende Logistikprozesse ein wertvolles Differenzierungsmerkmal in hart umkämpften Märkten. Es zeigt sich bereits heute, dass diese Aspekte bald zum Standard gehören und sich eine nachhaltige Prozessabwicklung als eine Grundanforderung an Logistikdienstleister etabliert.

Der diesjährige St. Galler Logistikdienstleistungs-Kongress greift diese Fragen unter dem Titel «Wettbewerbsvorteile durch effiziente Logistikkonzepte» auf. Am 22. September 2009 werden im Congress Center in Basel aktuelle Fakten und Trends rund um effiziente Logistikkonzepte für Europa und den Wirtschaftsstandort Schweiz im Besonderen diskutiert. Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft präsentieren spannende Einblicke und Fachsequenzen und bieten Raum für eine intensive Diskussion mit dem Publikum. Der Logistikdienstleistungs-Kongress findet in Basel – dem intermodalen Logistikhub der Schweiz – statt.

Keine Grenzen für Innovationen
Spannung verspricht der Vortrag von Bundesrätin Doris Leuthard, Vizepräsidentin des Bundesrats und Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements. Unter dem Titel «Wachstum ohne Grenzen» wird sie über die Notwendigkeit der Öffnung der Grenzen für ein weiteres Wachstum sprechen. Die Präsenz der Bundesrätin unterstreicht die Relevanz der Logistik für den Wirtschaftsstandort Schweiz und zeigt, dass sich der St. Galler Logistikdienstleistungs-Kongress zur zentralen Veranstaltung der Branche in der Schweiz entwickelt hat.

Wolfgang Stölzle
Julia Bendul
Nicole Kudla

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