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Die Post liefert direkt in den Stationsschrank

Die Post liefert direkt in den StationsschrankViele Hersteller von Medizinprodukten bieten ihren Kunden spezielle Lieferservices an. Diese können wählen, ob sie die Ware palettiert an die Rampe oder kommissioniert in den Stationsschrank geliefert haben möchten. Die Post verfügt über das nötige Know-how und qualifizierte Mitarbeitende, um solche Services in der gewünschten Qualität erbringen zu können.

(bb)Nicht nur im Gesundheitswesen ist es üblich, dass die Differenzierung von Produkten nicht über die Produkte selbst, sondern über Zusatzleistungen erfolgt. Im Gesundheitswesen erscheint diese Zusatzleistung nicht selten in Form von Logistik: Leistungserbringer können beim Lieferanten wählen, wie, wann und wohin sie die Ware geliefert haben möchten.

Logistik als Differenzierungspotenzial
Während bei Grossisten die Paletten an die Rampe geliefert werden, ziehen Heime und Spitäler für viele Produkte die Schrankbelieferung vor. Die Vorteile für die Heime liegen auf der Hand. Gerade voluminöse Artikel wie Inkontinenz- Produkte nehmen viel Lagerplatz in Anspruch. Indem die Produktedirekt in die Abteilungen geliefert werden, entfallen Lagerkosten. Ausserdem wird das Pflegepersonal – besonders bei schnelldrehenden Lagerartikeln – von logistischen Arbeiten entlastet.

Schrankbelieferung
Auf den ersten Blick scheint es keinen grossen Unterschied zu machen, ob der Logistiker Artikel palettiert an die Rampe oder auf einzelne Stücke kommissioniert in den Abteilungsschrank liefert. In der Praxis sind aber für eine Schrankbelieferung viele Details zu beachten, die teilweise weit über die reine Logistik hinausgehen. «Wenn der Logistiker den Artikel direkt auf die Etage in einem Heim liefert, bilden Logistiker und Artikel sozusagen eine Einheit. Das heisst, wenn der Logistiker aus irgendeinem Grund negativ auffällt, kann dieser schlechte Eindruck auch auf das Produkt abfärben», ist sich Dennis Wey, Leiter Gesundheitswesen bei der Post, bewusst. Postmitarbeitende sind einheitlich gekleidet, treten freundlich und zuvorkommend auf und geniessen in der Bevölkerung generell ein gutes Image.

Kleidung, freundliches Auftreten und Image reichen aber für diese Aufgabe nicht aus. Die Postmitarbeitenden haben bei einer Schrankbelieferung direkten Kontakt mit den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern. Die Lieferung erfolgt nicht in ein Lager im Untergeschoss, weit weg vom eigentlichen Heimgeschehen, sondern direkt in die Abteilungen. Dies verlangt Sensibilität des Fahrers.

Planung und Vorbereitung
Damit ein solcher Service reibungslos klappt, braucht es eine sorgfältige Vorbereitung. Es ist üblich, dass eine Testphase vereinbart wird. Dennis Wey: «Wir haben zwar mittlerweile mehrere Spitäler und Heime, für die wir eine Schrankbelieferung ausführen, aber jeder Auftrag ist ein bisschen anders. Und oft liegen die Tücken in den Details, die bei der theoretischen Planung schlicht nicht wahrgenommen werden. » Das kann eine Zufahrt sein, die zu gewissen Zeiten nur mit einer Zugangsberechtigung passierbar ist. Die Testphase zeichnet sich insbesondere darin aus, dass von allen involvierten Seiten hohe Flexibilität verlangt wird, schliesslich muss der Tagesablauf im Heim oder Spital reibungslos funktionieren.

Zeitfenster
Bei einer Schrankbelieferung erweisen sich oft die speziellen Zeitfenster der Lieferungsmöglichkeiten als Herausforderung für den Logistiker. In vielen Heimen ist eine Schrankbelieferung erst ab 7 Uhr möglich. Und manche Heime und Spitäler wollen eine Lieferung frühestens am Nachmittag, da am Morgen der Betrieb gestört werden könnte. Je nach Organisation des Betriebs und auch den räumlichen Gegebenheiten können die Zeitfenster eng sein. «Bis jetzt haben wir aber noch immer eine Lösung gefunden», versichert Dennis Wey.

Enge Zusammenarbeit
Obwohl die Etagenschränke beschriftet sind, muss der Chauffeur Minimalkenntnisse über die Ware haben und wissen, wie er sie einräumen muss. Deshalb werden alle beteiligten Logistiker vorab geschult. «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Schulung am besten direkt durch das Spital oder Heim erfolgt», erläutert Dennis Wey. Die Spital- oder Heimverantwort-lichen wissen, was wichtig ist und auf welche Kleinigkeiten geachtet werden muss.

Die Konzeption und Planung einer Schrankbelieferung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Post, den Herstellern und den Dienstleistungserbringern. Oft kommt es auch vor, dass die Post in Beratungsgesprächen auf diese Möglichkeit aufmerksam macht und die Kunden vorher nicht wussten, dass die Post solche Services in ihrem Angebot hat. Manchmal zeigt sich, dass es sinnvoll ist, wenn die Post nicht nur den Transport übernimmt, sondern sich auch um die Lagerbewirtschaftung kümmert.

Der Kunde kann sich auch für eine Nachtlieferung entscheiden. Mit Innight Medica wird die Ware während der Nacht bis spätestens 6 Uhr morgens direkt an einen vereinbarten Abstellplatz innerhalb des Spitals geliefert. Auch die Anbindung des Auslands, mit der Erledigung der gesamten Verzollung, wird oft im Logistikdesign mitberücksichtigt. Dennis Wey: «Bei einem Beratungsgespräch versuchen wir immer, die komplette Supply Chain zu beleuchten und nicht nur einzelne Prozesse losgelöst zu betrachten. Mit einer solchen Herangehensweise ergeben sich oft erstaunliche Lösungen und Synergien. Und oft ist dann beispielsweise eine Schrankbelieferung nur ein kleines Teilchen eines grossen Logistik-Puzzles.»

Barbara Beetschen

Die Schweizerische Post: Auch das ist Logistik
Die Post ist die grösste Logistikanbieterin der Schweiz. PostLogistics, der Logistikbereich der Post, befördert nebst Kurier-, Express- und Paketsendungen auch Stückgut pünktlich und zuverlässig. Lagerlogistik rundet das Angebot der Post ab. Für verschiedene Branchen wie beispielsweise die Gesundheitsbranche bietet die Post spezielle Logistiklösungen an.

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