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Xrail in Fahrt

Xrail in FahrtMit der XrailAllianz beginnt für den europäischen Schienengüterverkehr eine neue Ära. Der Verbund setzt auf hohe Qualitätsstandards und will den Wagenladungsverkehr auf der Schiene wettbewerbsfähiger machen. Erste Kunden werden bereits erfolgreich mit dem neuen Service bedient.

(jh) Der Einzelwagenladungsverkehr hat für Europa eine wichtige Bedeutung. Rund die Hälfte des europäischen Transportvolumens wird auf der Schiene abgewickelt, und die Tendenz ist steigend.

In den vergangenen Jahren war aber der Wagenladungsverkehr (WLV) von Optimierungen ausgeschlossen, aufgrund von Sparmassnahmen stand er auf dem Abstellgleis.

Die Initiative zum europäischen Schienenbündnis, die vor fünf Jahren vom internationalen Eisenbahnverband UIC ausging, lässt den Schienengüterverkehr eine Renaissance erleben.

Güter auf die Schiene
Mit der XrailAllianz soll der Wagenladungsverkehr wieder Fahrt aufnehmen. Dahinter stecken sieben führende europäische Güterbahnen, mit dabei ist auch die SBB Cargo. Die sieben beteiligten Bahnunternehmen wollen besser und stärker zusammenarbeiten, die Schiene wieder wettbewerbsfähiger gegenüber dem Strassentransport machen und so einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Strasse und der Umwelt leisten. Gleich in dreifacher Weise profitieren die Kunden vom neuen XrailService.

Das Bündnis mit Zentrale in Brüssel will nämlich die Qualität in den Bereichen Zuverlässigkeit, Transparenz und Angebotsgeschwindigkeit verbessern. Bis maximal drei Tage nach Transportanfrage ist der Kunde im Besitz des XrailAngebots. Dabei setzen alle sieben Bahnen auf einen standardisierten Prozess für Angebote im internationalen Wagenladungsverkehr, erklärt Hartmut Schäfer, Leiter Vertriebsentwicklung SBB Cargo. Mit Xrail wird auch erstmals ein europäischer Transportfahrplan von Anschlussgleis zu Anschlussgleis eingeführt werden. Über eine WebApplikation hat der Kunde jederzeit Zugriff auf Fahrplan und Laufzeit seiner Transporte. Sollte es auf dem Streckennetz zu Verspätungen kommen, wird der Kunde umgehend informiert, gleichzeitig wird ihm die neu berechnete Ankunftszeit mitgeteilt.

Bezüglich Zuverlässigkeit sollen die Wagen nicht später als 60 Minuten nach der geplanten Ankunftszeit beim Kunden einrollen. «Wir wollen mit Xrail eine Pünktlichkeit im Wagenladungsverkehr von mindestens 90 Prozent erreichen», erklärt Schäfer. Die beteiligten Partnerbahnen sind sich einig: die ambitionierten Ziele können nur dann erreicht werden, wenn sich das Bündnis konsequenter verknüpft und effizientere Systeme einsetzt.

Die Zukunft des Wagenladungsverkehrs hängt massgeblich davon ab, ob es die europäischen Güterbahnen schaffen, einheitliche und grenzüberschreitende Standards zu setzen und so den XrailService zu einem kundenorientierten und wettbewerbsfähigen Produkt zu machen.

Seit Sommer 2010 sind die Netze der Partner verknüpft und die Weichen gestellt. Bereits rollen die Wagen quer durch Europa, zum Beispiel von Antwerpen (Belgien) nach Orbe oder von Lycksele (Schweden) nach Lausen. Die Kundenbetreuung obliegt dabei immer einem Allianzpartner. In der Schweiz nutzt bereits ein Dutzend Kunden den XrailService von SBB Cargo, darunter Grosskunden wie die Migros oder Novelis, für welche die Allianzpartner gesamthaft jährlich über 1000 Wagen von Attnang (Österreich) nach Suhr bzw. von Sierre nach Böblingen/Loiching (Deutschland) transportieren.

Der grenzüberschreitende Wagenladungsverkehr rollt und hat eine neue Ära im Schienengüterverkehr eingeläutet. Laut Schäfer wird das XrailAngebot weiter ausgebaut. Neue Linien und Konzepte werden sukzessive umgesetzt. Der Zusammenschluss ist nicht nur für die Kunden ein Gewinn, weil sich Angebotsprozesse, Transparenz und Qualität verbessert haben, sondern weil schliesslich auch die Umwelt profitiert.

Joachim Heldt

Die Xrail-Partner

  • DB Schenker Rail (Deutschland)
  • Rail Cargo Austria (Österreich)
  • SNCB Logistics (Belgien)
  • Green Cargo (Schweden)
  • CD Cargo (Tschechien)
  • CFL Cargo (Luxemburg)
  • SBB Cargo (Schweiz)
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