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Nachhaltig, transparent und fair

Switcher - Fair Wear und Respect insideHinter der Erfolgsgeschichte von Switcher SA steht der Firmengründer Robin Cornelius. Das Schweizer Fair-Trade-Modelabel ist für sein Umwelt- und Sozialengagement entlang der ganzen Supply Chain international bekannt. Switcher wird 30 Jahre alt. Schon in den Anfängen hatte der damals 25-jährige Student Robin Cornelius die Vision, sein Unternehmen an die Spitze der Schweizer Textilbranche zu führen.

(jh) Heute wird die Switcher-Kollektion in mehr als 300 Läden in der Schweiz und über 1000 Corporate-Kunden vertrieben. Das Unternehmen zählt zu den Vorreitern einer nachhaltigen und transparenten Textilproduktion. Cornelius zeigt, dass sich Nachhaltigkeit problemlos mit Cashflow-Berechnungen vereinbaren lässt.


UCLA und andere
Gelangweilt von den Sweatshirts in den 80er-Jahren mit Logos von amerikanischen Universitäten, liess Cornelius seine erste Kollektion produzieren. Die Auswahl bestand aus zwei Modellen: einem Sweatshirt und einem T-Shirt. Bedruckt wurden die einigermassen gut sitzenden Kleidungsstücke mit dem Logo der Universität Lausanne.

In kurzer Zeit war die Kollektion ausverkauft. Das Business war erfolgreich, und so baute Cornelius ein Händlernetz auf. Mit dem Colour System garantierte Switcher den Händlern, jedes Jahr die gleichen Farben zu erhalten. Fünf Jahre nach dem Start wurde am heutigen Firmensitz in Le Mont-sur- Lausanne das erste Dauerlager errichtet.

Ein Jahr später intensivierte Switcher die Zusammenarbeit mit dem indischen Lieferanten Prem Group, der seit 2010 Mitaktionär ist. Durch den Zusammenschluss von Switcher und der indischen Prem Group ist eine textile Wertschöpfungskette entstanden, die über alle Stufen – vom Baumwollfeld bis in den Kleiderschrank – transparent, ethisch konkret und glaubwürdig ist.


Starke Werte
Auch Switcher lässt in «T-Shirt-Town» im südindischen Tirupur im Bundesstaat Tamil Nadu produzieren. Ganz Tirupur hat sich der Massenproduktion von Baumwollware für den europäischen und amerikanischen Markt verschrieben. Die Stadt gilt als Einkaufsadresse grosser Textilketten. Ungelernte Arbeiter ziehen mit ihren Familien nach Tirupur, um in der Textilwirtschaft Arbeit zu finden. Auch Kinderarbeit wird geduldet. Nichtstaatliche Organisationen sprechen von 25 000 bis 30 000 Kindern, die in Bleichereien, Färbereien und Schneidereien unter ausbeuterischen Bedingungen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.  Etwa 200 000 Menschen produzieren jährlich rund eine halbe Milliarde Kleidungsstücke.

Die ökologisch und sozial problematischen Produktionsbedingungen in vielen Entwicklungsländern waren für den Switcher-Gründer immer ein Thema. Cornelius hat sich von Anfang an vor Ort engagiert. Waren sein soziales Engagement und die Direkthilfe anfänglich noch spontan, bekamen sie unter dem Dach der Switcher-Foundation klare Strukturen. So werden heute durch die Switcher-Stiftung in Indien, Afrika und China Recycling- und Wasseraufbereitungsprojekte und Grundschulen finanziert. Auch die Migros engagiert sich mit Kids-School im indischen Tirupur.


Fair Wear und Respect inside
Die nachhaltige Unternehmensphilosophie widerspiegelt sich nicht nur in der eigenen Firmenkultur, sondern auch in den externen Beziehungen. Regelmässig werden die Lieferanten hinsichtlich Einhaltung der Qualitätsmerkmale überprüft. Mit Inkrafttreten des Switcher-Verhaltenskodex 1998 haben sich alle Lieferanten von Textilerzeugnissen zur Einhaltung des Fair- Wear-Sozialstandards verpflichtet.

Ein Grundpfeiler der Switcher-Philosophie lautet auch: Wer will, soll sich informieren können, wo sein T-Shirt von wem und unter welchen Bedingungen produziert wurde. Ein Code an jedem Kleidungsstück, dezent in der Halsetikette versteckt, garantiert die komplette Rückverfolgbarkeit. Respect inside heisst die Internetplattform (www.respect-code.org), an der sich Firmen beteiligen können, die sich mit der Ethikcharta einverstanden erklären. Mit der Marken-DNA wird die Beschaffungskette jedes einzelnen Produkts offengelegt. Über die Internetseite können laut eigenen Angaben rund 17 Millionen Einzelstücke zurückverfolgt werden.

Nebst einer 100- Prozent-Bio-Kollektion aus fairem Handel unter der Marke Max Havelaar wurde vor fünf Jahren das ganze Switcher-Sortiment den Bedürfnissen der Kundschaft angepasst. Die Auswahl reicht heute vom klassischen T-Shirt und Sweatshirt über Polos, Pullover und Jacken bis hin zu Sportbekleidung und Accessoires. Sämtliche Erzeugnisse sind nach Oeko- Tex Standard 100 zertifiziert.

Seit August 2011 hat Switcher SA einen neuen CEO. «Mit seinen Erfahrungen erfüllt Alban Dupuis genau das gesuchte Profil, um Switcher weiterzuführen », erklärt Robin Cornelius, Exekutivpräsident von Switcher. Dupuis kennt den nationalen und internationalen Textilmarkt, zudem teilt er die gleichen sozialen und ethischen Werte wie der Firmengründer Cornelius.

Joachim Heldt

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