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Intralogistiker sehen für 2012 nicht schwarz

«Mit - Standards werden Fehler, Zeitaufwand und Kosten reduziert.» Rudolf Mayer-Richert, Verkaufsleiter und stellvertretender Geschäftsleiter, Graber AG, Fahrwangen(as) Die wirtschaftlichen Prognosen für 2012 sind vergleichsweise freundlich, und Standards kommen gut an. Das sind die Ergebnisse einer kleinen Umfrage unter Schweizer Firmen der Intralogistik. Allerdings war die Resonanz nicht allzu gross, denn von zehn kontaktierten Firmen antworteten gerade mal drei.

 

Welche intralogistischen Lösungen sind aus Ihrer Sicht derzeit besonders gefragt?

Insbesondere kundenspezifische Lösungen, welche an die Aufgabenstellung des Kunden angepasst sind. Besonders gefragt ist das in den Bereichen Kommissionierung und Produktionslogistik.

Was ist derzeit Ihr ambitioniertestes intralogistisches Projekt?

Der InCarrier-RP setzt neue Massstäbe, sowohl in der mobilen Robotertechnik wie auch in der Flexibilität von fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF). Der Industrieroboter, aufgebaut auf den InCarrier-RP, wird mit zwei zusätzlichen, entscheidenden Achsen ergänzt. Er kann sich innerhalb des Gebäudes zweidimensional bewegen und so an verschiedene Arbeitsplätze gefahren werden. Eine erste Konzeptstudie wird an der LogiMAT 2012 vorgestellt (Stand 255, Halle 1, FörSt-Intralogistik).

Wo besteht aus Ihrer Sicht noch verbreitet Automatisierungspotenzial bzw. der grösste Wunsch zur Automatisierung?

In der Produktionslogistik, um in den Kernprozessen die Faktoren Qualität, Durchlaufzeit, Verfügbarkeit und Kosten zu optimieren.

Mit welcher Geschäftsentwicklung rechnen Sie für das Jahr 2012?

Im Jahr 2011 konnten wir sogar das Erfolgsjahr 2008 überbieten, streben aber für 2012 eine gesunde Konsolidierung an. Das in den Jahren 2009 und 2010 entstandene Investitions- Vakuum wurde 2011 mit einer gewaltigen Welle ausgeglichen. Ein «normales» Wachstum sollte nun ausreichen, um 2012 ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr zu erreichen. Welche Auswirkungen die Überschuldung mehrerer EU-Mitgliedstaaten haben wird, steht in den Sternen. Sicher ist, dass wir mit der von der Börse übernommenen Nervosität zukünftig auch in der Realwirtschaft leben müssen. Um hier ausgleichen zu können, werden wir unsere bewährte Strategie einer breiten Abstützung in verschiedenen Branchen und Anwendungsbereichen weiter ausbauen. Die sich ständig verändernden Bedürfnisse unserer Intralogistik-Anwender müssen wir rechtzeitig mit innovativen Neuentwicklungen erfüllen können. Wir nehmen diese Herausforderungen positiv und optimistisch an.

Wieweit helfen Standards – auch die von GS1 gelieferten – mit, Intralogistik einfacher zu machen?

Mit Standards wird die Kommunikation zwischen den einzelnen Partnern der gesamten Lieferkette verbessert und somit werden Fehler, Zeitaufwand und Kosten reduziert.

 

«Wenn wir über Kostensenkung sprechen, ist Automatisierung wichtig.» Ralf Cox, Geschäftsführer, Toyota Material Handling Schweiz AG, RümlangWelche intralogistischen Lösungen sind aus Ihrer Sicht derzeit besonders gefragt?

Im Schweizer Markt bleiben effiziente Lösungen wichtig, weil die Platzverhältnisse immer enger werden und Produktivität ein zentrales Thema ist. Schmalganggeräte und Hochregallösungen sind nach wie vor sehr gefragt. Wir haben immer mehr Anfragen von Kunden, die ein sehr grosses Interesse an halb- oder vollautomatischen Lösungen haben.

Was ist derzeit Ihr ambitioniertestes intralogistisches Projekt?

Wir haben ein halbautomatisches Kommissioniersystem unter dem Namen «Pick n Go» entwickelt. Es geht hier um Standardmaschinen, die automatisch in die Pickpositionen fahren, leere Paletten holen und zum Warenausgang fahren. Während des Kommissionierprozesses fährt der Autopilot und begleitet den Kommissionierer. Mit dieser Lösung bieten wir eine bis zu 40 Prozent höhere Produktivität im Rüstprozess.

Wo besteht aus Ihrer Sicht noch verbreitet Automatisierungspotenzial bzw. der grösste Wunsch zur Automatisierung?

Automatisierung ist und bleibt sehr wichtig, wenn wir über Kostensenkung sprechen und Mitarbeitende besser oder effizienter einsetzen wollen. Die Entwicklung in der Automatisierung bedingt das Zusammenspiel vieler Faktoren. Bestehende Prozesse müssen neu entwickelt werden, man muss integral über Logistik nachdenken. Der Wunsch zur Automatisierung besteht da, wo die Prozesse relativ standardisiert und einfach sind. Ferner sind ein hoher Wiederholungsgrad und gewisse Volumen vorhanden. Logistik geht immer mit Flexibilität einher – deshalb sind und bleiben die Logistikmitarbeitenden trotz Automatisierung weiterhin sehr wichtige Arbeitskräfte.

Mit welcher Geschäftsentwicklung rechnen Sie für das Jahr 2012?

Mit einer relativ stabilen Entwicklung. Wir erwarten kein grosses Wachstum, aber auch keinen grossen Rückgang in unserem Markt. 2012 wird spannend werden mit all den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit.

Wieweit helfen Standards – auch die von GS1 gelieferten – mit, Intralogistik einfacher zu machen?

Standards helfen in unserer Kommunikation, verbessern die Qualität und erhöhen die Sicherheit. Da in der Intralogistik viele Unternehmen miteinander arbeiten, sind Standards absolut notwendig. Barcode, RFID, Qualitäts- und Sicherheitsstandards sind heute nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung geht immer wieder weiter, und damit entwickeln sich auch die benötigten Standards.

 

«Dank GS1 gibt es in den logistischen Netzwerken klar definierte Schnittstellen für den Austausch von Daten.» Thomas Bürgisser, Leiter Logistiksysteme und Mitglied der Geschäftsleitung, Jungheinrich AG, Hirschthal ?Welche intralogistischen Lösungen sind aus Ihrer Sicht derzeit besonders gefragt?

Wir beobachten, dass sich Kunden besonders für teilautomatisierte Kommissionierlösungen interessieren. Das ist aus unserer Sicht ein klarer Trend.

Was ist derzeit Ihr ambitioniertestes intralogistisches Projekt?

Das ist die Realisierung eines Hochregallagers für Tiefkühlprodukte. Die Aufgabe besteht im Umbau eines bestehen- den Lagers und der Erweiterung um eine neue Lagerhalle. Wir erledigen hier die gesamte Planung und Umsetzung. Beim Umbau erfolgt die Vergrösserung der Kommissionierfront im laufenden Betrieb und bei minus 25 Grad. Der Neubau bringt eine Erweiterung der Lagerkapazität. Das Lager wird 100 Meter lang, 22 Meterbreit und auch 22 Meter hoch. Wir bringen von unseren Produkten Regalbediengeräte, Fördertechnik und das Regalsystem zum Einsatz.

Wo besteht aus Ihrer Sicht noch verbreitet Automatisierungspotenzial bzw. der grösste Wunsch zur Automatisierung?

Das ist vor allem bei der Lagernavigation und der Kommissionierung der Fall. Ferner steht der Transport von Waren im Vordergrund; dabei geht es vor allem um fahrerlose Transportsysteme.

Mit welcher Geschäftsentwicklung rechnen Sie für das Jahr 2012?

Jungheinrich rechnet im Kerngeschäft mit einer leicht positiven Entwicklung für das Jahr 2012.

Wieweit helfen Standards – auch die von GS1 gelieferten – mit, Intralogistik einfacher zu machen?

Dank Standards, und auch dank der Standards von GS1, gibt es in den logistischen Netzwerken klar definierte Schnittstellen für den Austausch von relevanten Daten.

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