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Global agieren, zentral kommunizieren

Weltweit verteilte Teams, viele Filialen sowie eine hohe Anzahl an Zulieferern erfordern eine moderne Unternehmenskommunikation über Anwendungen, Abteilungen und Firmengrenzen hinweg.

 

(is) Wikis, Social Networks, Lösungen für Web- und Videokonferenzen, Tools für das Desktop-Sharing, Online-Whiteboards und viele mehr verbessern bereits die Zusammenarbeit in vielen Unternehmen. Damit Kollaborationstools zu einer verbesserten Kommunikation beitragen, müssen Firmen bei ihrer IT-Infrastruktur darauf achten, dass Sicherheitskonzepte und nahtlose
Datenintegration gewährleistet sind. Daher stehen gerade zentrale B2B-Plattformen und Unified-Communications-Lösungen (UC) hoch im Kurs.

Zusammenarbeit ist Topthema
Laut aktueller Berlecon-Studie ist die Verbesserung der Zusammenarbeit Topthema auf der ITK-Agenda von Anwenderunternehmen. Demnach erachten acht von zehn Verantwortlichen das Thema Kollaboration als hoch relevant für ihre IT-Strategie. Die Analysten von Raad prognostizieren für die kommenden zwei Jahre Tausende von Kollaborationsprojekten im Mittelstand.Kollaborationstools beschleunigen den Kommunikationsfluss und erleichtern den richtigen Mitarbeitenden im Unternehmen den unkomplizierten Zugang zu relevanten Projektdaten. Neben einer verbesserten Zusammenarbeit erhoffen sich Unternehmen von Kollaborationstools auch eine höhere Produktivität der Mitarbeitenden, schnellere Reaktionszeiten als Wettbewerber und grösseres Innovationspotenzial.
Geeignete Kollaborationslösungen sind ausbaufähig, um sich agil den ändernden Anforderungen anzupassen, und erfüllen aktuelle Sicherheitsstandards. Das schützt nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch Partner und Kunden.

Business Integration Suite 6: Über diese zentrale Kommunikationsplattform läuft bei der Emmi Schweiz AG der gesamte GeschäftsdatenaustauschIntegration in die Tiefe
«Unternehmen müssen klar wissen, was sie wollen und wohin die Zukunft geht», so Peter Waser vom Schweizer IT-Verband ICTswitzerland. «Daher muss sich eine Kollaborationslösung in die bestehende Umgebung integrieren, sowohl auf technischer Seite wie auch aus der Perspektive der Benutzer. Die elektronische Zusammenarbeit kann nur dann erfolgreich zur Effizienz beitragen, wenn der Faktor Mensch miteinbezogen wird.» Viele mittelständische Unternehmen sind hier erst am Anfang.
Häufig sind die Lösungen nicht an mobile Endgeräte angebunden, die Integration von SMS-Services sowie Mailboxen fehlt, und die Anwendungen sind nicht ins ERP-System integriert. Gerade über medienbruchfreie Schnittstellen und standardisierte Prozesse lassen sich für Unternehmen unmittelbare Kosteneinsparungen erreichen. Daher sollten Firmen direkt bei der Anbieterauswahl prüfen, ob die Lösung über Schnittstellen zur Integration verschiedenster Dienste verfügt.
Peter Waser von ICTswitzerland rät Unternehmen, zuerst zu ermitteln, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und wie die vorhandene Infrastruktur aussieht. Hiervon hängt ab, ob Firmen ausschliesslich technische Unterstützung bei der Einführung oder eine komplette Strategieberatung benötigen.

Über Firmengrenzen hinweg
«Wir beobachten den Trend, dass die elektronische Zusammenarbeit sich der persönlichen, unmittelbaren Kommunikation annähert und schneller sowie interaktiver wird. Mitarbeiter nutzen verschiedene Kommunikationsformen auch firmenübergreifend mit Partnern und Kunden. Deshalb sind technologische Standards wichtig. Je einheitlicher die technische Basis, desto einfacher der Austausch über die Unternehmensgrenze hinaus», so Waser.
eBusiness-Standards, wie die weltweit gültigen GS1 Standards, sind eine wesentliche Voraussetzung für die Teilnahme an globalen Märkten. In grossen Unternehmen sind sie bereits weit verbreitet, bei kleinen und mittleren Unternehmen jedoch kaum. In einer Studie von PROZEUS gaben fast 80 Prozent der Unternehmen an, durch eBusiness-Standards ihre Geschäftsprozesse beschleunigt zu haben. Zwei Drittel konnten ihre Datenqualität verbessern. Die Mehrzahl der Unternehmen (knapp 60 Prozent) führte die Standards jedoch nur ein, weil Kunden danach verlangten. Bisher setzt nur ein Drittel der Unternehmen, die eBusiness betreiben, auch Standards ein.

Werk der Emmi Schweiz AG in OstermundigenB2B-Kommunikation bei Emmi
Als grösste Milchverarbeiterin und international exportierendes Unternehmen gehören bei der Emmi Group GS1 Standards zum Tagesgeschäft. «Wir bekommen rund 9000 EDI-Nachrichten und 220?000 EAI-Nachrichten pro Tag», so Markus Mutter, Teamleader Middleware, Emmi Schweiz AG. Um diese Flut bewältigen zu können, setzt Emmi seit einigen Jahren auf eine zentrale Plattform für die Geschäftspartnerkommunikation, die Business Integration Suite von SEEBURGER.
Über diese Drehscheibe wickelt Emmi den gesamten internen und externen Datenverkehr ab. Zurzeit sind etwa fünf EDI-Lieferanten und fünf externe Logistiker, 20 Schweizer und 20 internationale Detailhändler und Gastronomiekunden mittels EDI angebunden – Tendenz steigend. Mit den Kunden werden insbesondere Bestellungen (ORDERS), Lieferscheine (DESADV) und Rechnungen (INVOIC) übermittelt. Intern versendet Emmi Lagerbestandsberichte (INVRPT) sowie Wareneingangsmeldungen (RECADV) in EDI-Form (Electronic Data Interchange).
Die Daten gelangen automatisch ins eigene ERP-System. «Emmi ist in der Lage, seine EDI-Partner selbstständig und individuell anzubinden, da sie nicht mit kundeneigenen, sondern mit konsolidierten Mappings arbeiten», so Sandro Esposito, Key Account Manager bei SEEBURGER Informatik AG. «Hierdurch können sie sehr rasch auf Veränderungen reagieren. Gleichzeitig sind sie unabhängig von uns als Provider.» Um das steigende Datenvolumen auch in Zukunft problemlos meistern zu können, vollzieht Emmi gerade einen Systemwechsel auf SAP® ERP und die Migration auf die neue Business Integration Suite 6.
Hierbei darf das lieferbereitschaftsrelevante Tagesgeschäft in keiner Art und Weise tangiert werden. «Die neue Business Integration Suite bietet uns eine erhöhte Performance, umfassende Monitoring- und Reporting-Tools mit vordefinierten Reports für die Fachabteilungen und beste Integrationsmöglichkeiten ins SAP-System», so Mutter. Die SEEBURGER-Plattform nimmt eine zentrale Position in der IT-Infrastruktur von Emmi ein, denn an sie sind über EAI (Enterprise Application Integration) über Standardprozesse Lagerverwaltungs-, Kommissionier-, Transportdispositions- und Palettenkennzeichnungs-Systeme angebunden.

Kundenservice in der Logistik
Da ein Grossteil der Emmi-Produkte nur gekühlt haltbar sind, muss die Kühlkette im ganzen Produktions­prozess von der Herstellung bis zum Kühlregal im Warenhaus eingehalten werden. Dies gilt auch für Exporte. «Wir haben einen sehr hohen Servicestandard. Grosse Kunden werden mehrmals täglich beliefert», so Mutter. «Unsere Kunden, die Detailhandelsketten, setzen tadellosen Kundenservice zum Beispiel in der Logistik voraus. Die B2B-Plattform spielt hierbei eine zentrale Rolle. Oft muss hier alles sehr schnell gehen.»
Einer der Emmi-Standorte ist bloss 15 Minuten vom Auslieferungsort entfernt. Wenn der Lastwagen mit den Bestellungen bei Emmi den Warenausgang verlässt, muss auch der elek­tronische Lieferavis (DESADV) innerhalb einer Viertelstunde beim Kunden sein. So kann der Kunde beim Wareneingang über die elektronische Lieferscheinmeldung und den SSCC-Code auf der Lieferung die Palette identifizieren. Durch das Zusammenspiel von IT mit Logistik und Lagerverwaltung schafft Emmi Effizienzsteigerungen in der Logistik und geht sicher, dass die bestellte Ware in vollständiger Bestellausführung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist.

Iulia Staudacher

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