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Die Netzwerkplattform der Logistik feiert Jubiläum

Berufsleute an verantwortungsvollen Stellen wollen sich regelmässig austauschen. Im Bereich Logistik bietet das der Logistikleiterclub (LCS) seit zwanzig, der Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) für die Westschweiz seit zehn Jahren.

GS1 Switzerland ist nicht nur die Geschäftsstelle für die Vergabe von Identifikationsnummern für Güter in der Lieferkette des Detailhandels, sondern versteht sich auch als führende Bildungsinstitution im Bereich Logistik und Supply Chain Management. Seit vielen Jahren ist GS1 Switzerland Trägerin von eidgenössischen Prüfungen und bietet selbst auch Lehrgänge an, die auf die Berufsprüfungen zum Logistikfachmann respektive zur Logistikfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis wie auch auf die höhere Fachprüfung für die Titel Logistikleiter/-in oder Supply Chain Manager/-in (beide mit eidg. Diplom) vorbereiten.

Vor 20 Jahren gründete die damalige Schweizerische Gesellschaft für Logistik (SGL) den Logistikleiterclub (LCS), vor zehn Jahren rief sie den Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) ins Leben. Thomas Bögli, Präsident des LCS, erinnert an die Anfänge: «Die Grundidee war, eine Netzwerkplattform im Sinne einer Alumni-Organisation zu bilden, die dem Erfahrungs- und Informationsaustausch sowohl für alle Absolventen und Absolventinnen als auch für die Organisation GS1 Switzerland, der Patronin beider Clubs, dient.»

Beide Clubs bieten ein attraktives, exklusives Angebot an Veranstaltungen für ihre Mitglieder an. Der geradezu familiäre Rahmen der Anlässe bietet aber noch weitere Vorteile, wie der frisch gewählte Präsident des LSR, Yannick Huguenin, klarmacht: «Die Clubmitglieder haben die Gelegenheit, typische Branchenprobleme zu erörtern – unter ihresgleichen. Die Diskussionen sind häufig gründlicher und intensiver als am hektischen Arbeitsplatz.»

Kein Verein, aber ein Club
Die Clubmitglieder gehören ebenso zum breiten Netzwerk der Non-Profit- Organisation GS1 Switzerland wie die Unternehmen selbst, welche das GS1 System anwenden. Dies unterstützt das Ziel, die durchgängige und international eindeutige Kennzeichnung von Gütern und Betriebsorten bei allen Teilnehmern der Supply Chain gut zu verankern. Dank dem grossen Netzwerk gelingt es immer wieder, auch Partner für spezifische Projekte bei der Weiterentwicklung GS1-basierter Standards in diversen Branchen zu gewinnen.

Bezeichnenderweise handelt es sich bei den beiden Clubs im juristischen Sinne nicht um Vereine, obwohl die Mitglieder «alle Vorzüge einer Vereinsmitgliedschaft geniessen», wie Bögli erklärt. GS1 Switzerland als Schirmherrin der Clubs selbst ist als Verein konstituiert, wobei nur Unternehmen stimmberechtigte Mitglieder sind.

Das Schaffen einer Vereinigung von Berufsleuten mit gleichwertigem Wissen und Können war mindestens ebenso wichtig wie die Beibehaltung des Kontakts der ehemaligen Studierenden zur Ausbildungsstätte. Deswegen sind Berufstätige im Club zugelassen, die gleichwertige Titel vorweisen können, etwa das Diplom einer Technikerschule oder Höheren Fachschule mit Fachrichtung Logistik oder einen Master- Abschluss im Bereich «Logistik bzw. SCM» einer Fachhochschule oder einer Universität.

Wer für sich eine anspruchsvolle Weiterbildung im Bereich Logistik anpeilt, hat üblicherweise schon seine ersten Sporen in diesem überaus vielfältigen Berufsfeld abverdient. «Interessenten, die sich auf die höhere Fachprüfung vorbereiten, sind keine kompletten Quereinsteiger mehr», sagt Dominique Stähli, Studien- und Prüfungsleiter bei GS1 Switzerland.

Gesuchte Fachkräfte
Die Mehrzahl derjenigen, die den Ausbildungsgang erfolgreich durchlaufen, bleiben dem Arbeitgeber treu, dürfen aber einen Karrieresprung und mehr Lohn erwarten. Andere halten Ausschau nach neuen Herausforderungen. «Berufsleute mit dem Abschluss Logistikleiter mit eidgenössischem Diplom sind gesuchte Fachkräfte. Die bestandene Prüfung ist in jedem Fall ein Leistungsausweis », so Bögli. Äusserst erfreulich sei die Tatsache, dass acht von zehn Absolventen den beiden Clubs beitreten. Das sichere den Nachwuchs dieser Gruppierungen auf lange Frist. Noch etwas mehr Geduld brauche es bei der Balance der Geschlechter, da die Logistik lange Zeit als Männerdomäne betrachtet worden sei. Aber die Präsidenten beider Clubs sind sich sicher: «Die Zeichen stehen gut, dass sich dies ändert.»

Die runden Geburtstage sind Grund zum Feiern. Für die LCS-Mitglieder ist ein zweitägiger Anlass vorgesehen. Den Auftakt bildet ein Galaabend in den Räumen des Verkehrshauses Luzern. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, denn dieses Jahr widmet sich das schweizweit populärste Museum mit einer Sonderausstellung dem Schwerpunktthema Logistik. Am zweiten Tag folgt ein Ausflug auf die Rigi mit der Dampfzahnradbahn als Finale.

Wie Feiern geht, muss man den französischsprachigen Kollegen nicht erklären. Aber es soll eine Überraschung bleiben. Nur so viel vom LSR-Präsidenten: Es soll jedenfalls ein Ereignis sein, welches das übliche Programm überstrahlen soll.

«Was ganz bescheiden begonnen hat, ist zur Erfolgsstory geworden», sagt Thomas Bögli hocherfreut und fährt fort: «Auch für den Bildungsbereich sind die Mitglieder des LCS und des LSR von unschätzbarem Wert. Denn wir rekrutieren öfters Leute als Dozenten oder Prüfungsexperten aus diesem Netzwerk. Das ist eine echte Win-win- Situation».

Manuel Fischer

Der Logistikleiterclub (LCS) zählt aktuell 427 Mitglieder, der Club de Logisticiens de Suisse Romande (LSR) 136 Mitglieder. Zahlende Mitglieder können Veranstaltungen beider Clubs besuchen. Die Jahresmitgliedschaft beträgt 150 Franken. www.logistikleiterclub.ch www.logisticiens.ch

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