gs1-neton-header-01.jpg

Schweizer Qualität auf internationaler Bühne

Die Swisslounge brachte dem Publikum der CeMAT die Vorzüge schweizerischer Präzisionsarbeit und sauber durchdachter Materialfluss-Systeme näher.

Die Insellage der Schweiz, samt und sonders umgeben von Ländern, die der EU angehören, liefert täglich Stoff für Diskussionen. Umso wichtiger ist die Anbindung an die globalen Märkte. Eine ganze Reihe in der Schweiz beheimateter, und/oder mit wichtigen Teilen ihrer Konzerntätigkeit hier verankerter Unternehmen nutzte die Gelegenheit, aus Anlass der CeMAT in Hannover an der Swisslounge teilzunehmen, die von der Handelskammer Deutschland- Schweiz in Kooperation mit GS1 Schweiz und Swissprofessionalmedia veranstaltet wurde.


Neben der Repräsentantin der Handelskammer, Verena Stübner, war Wolfgang Pech, Geschäftsbereichsleiter der Deutschen Messe, mit einem Dank an die teils eigens Angereisten zur Stelle. Nicht alle produzieren direkt in der Schweiz. Manche haben hier den Hauptsitz ihrer Gruppe, Entwicklungszentren im Aargau, im Kanton Schaffhausen oder am Genfersee.

Die Branche profitiert

Anhand der Blaupausen, die von hier kommen, wird oft andernorts zusammengefügt, was präzise wie das vielzitierte Uhrwerk laufen soll. Aus Lausanne kommend und mit einer sauber integrierten Steuerung für ein fahrerloses Flurfördergerät von Stöcklin am Stand, erläuterte Nicola Tomatis, CEO von Bluebotics, warum moderne Systeme inzwischen mehr leisten als «rollende Kaffeeroboter» oder der bekannte «R2D2» aus dem «Krieg der Sterne». Bei Gabelstaplern, so Tomatis, liege der Anteil autonomer Systeme bei einem Prozent, sei der Markt noch unterentwickelt. «Aber das werden wir auch noch schaffen.» Bluebotics rüste deshalb auch Reinigungsroboter und andere Servicegeräte aus.

 

 

Thomas Bögli erläuterte die Aktivitäten von GS1 Schweiz und die Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen, an der bereits die nächste Logistikmarktstudie vorbereitet wird. Bisherige Erhebungen zeigten, so Bögli, dass Schweizer Firmen weltweit auch deshalb zu den zuverlässigsten Geschäftspartnern zählen, weil nur wenige Krankheits- und Streiktage die Arbeit beeinträchtigten. Auf der anderen Seite seien die Löhne von Lageristen und Lastwagen-Fahrern in der Schweiz bereits doppelt so hoch wie in vergleichbaren EULändern. «Das zwingt uns, effizient zu arbeiten», so Bögli.

Ralph Cox, Managing Director von Toyota Material Handling in der Schweiz, ist eigentlich Niederländer. Doch der «holländische Tulpenfreund» ist seiner Wahlheimat sehr zugetan. Angesichts des erfolgreichen Pick`n`go-Projekts, das im Distributionszentrum von Coop in Aclens die Kommissionierung im Takt eines automatisierten Deichselgerätes beschleunigte, stellte er sich der Frage, ob es künftig eher der Mensch oder die Maschine sein wird, die das Arbeitstempo vorgibt. Cox hob die Assistenzfunktion des FTS für den Mitarbeitenden hervor. Statt  einer Menge Herumfahrerei, die den grössten Zeitanteil beim «Picking » ausmache, seien hier zweistellige Prozentzahlen an Arbeitsaufwand einzusparen. Wichtig sei vor allem, die Mitarbeitenden bei der Einführung zu beteiligen.

Ob der Firmenname «Swisslog», der das Herkunftsland markiert, schon per se ein Vorteil sei, beantwortete Daniel Martin, Head of Sales and Consulting beim Automat isierungsanbieter aus Buchs, mit einem klaren Ja. An der Verpflichtung zur tatsächlichen Qualität ändere dies nichts. Hohen Anforderungen sei man durch den E-Commerce ausgesetzt. Swisslog setzt hier auf ein ganzes Paket an Verbesserungen beim Kommissionieren. Dass neuerdings manchmal das komplette Regal zum Mitarbeiter transportiert werde, statt den Mann zur Ware zu bringen, führe durchaus nicht zu Stabilitätsproblemen.

Benno Reichmuth, CEO von SSI Schäfer in der Schweiz, erläuterte die Positionierung der «ersten Auslandsgesellschaft» von SSI überhaupt, die heute in der Schweiz 160 Mitarbeitende zählt. Von der Schweiz aus werden auch Frankreich und Italien betreut. Das Kompetenzzentrum «Dynamische Lagersysteme» sei hier angesiedelt, und auch der «Orbiter»- Shuttle hier entwickelt worden. «Ohne starke lokale Präsenz», so Reichmuth, «könnten hochautomatisierte Anlagen wie bei der Migros in Neuendorf, bei Galexis oder Landi in Dotzigen nicht realisiert werden.»

Klaus Koch
Artikel erschienen im „Logistik & Fördertechnik“, Nr. 6

 

CeMAT
c/o Handelskammer Deutschland-Schweiz, Tödistrasse 60, 8002 Zürich
Tel. 044 283 61 61, Fax 044 283 61 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.handelskammer-d-ch.ch

Nach oben