Güterverkehr in neuen Dimensionen
Cargo sous terrain tritt an, um der Schweiz eine neue Transportinfrastruktur zu verschaffen. Das Projekt ist ehrgeizig, besticht aber durch eine bedarfsgerechte Neuinterpretation logistischer Abläufe.
Cargo sous terrain tritt an, um der Schweiz eine neue Transportinfrastruktur zu verschaffen. Das Projekt ist ehrgeizig, besticht aber durch eine bedarfsgerechte Neuinterpretation logistischer Abläufe.
Moderne Citylogistik soll die Versorgung innerstädtischer Quartiere noch effizienter machen und dabei die Umweltbelastung so gering wie möglich halten. Die im Wettbewerb stehenden Zulieferer sind zur Kooperation aufzufordern, während städtische Behörden den Lernprozess begleiten müssen.
Nach einem schwierigen Jahr 2015 sind die Wirtschaftsaussichten für 2016 wieder verhalten positiv. Die Konjunkturforschungsstelle KOF der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich sagte in ihrer Frühjahrsprognose immerhin ein bescheidenes Wachstum des Bruttoinlandprodukts von einem Prozent voraus, für 2017 rechnet sie mit zwei Prozent. Nichtsdestotrotz: Die Aufhebung des Mindestkurses bleibt für viele Branchen weiterhin negativ spürbar und drosselt das Wachstumstempo. Auch in der Logistikbranche sieht man der weiteren Entwicklung vielerorts skeptisch entgegen. Kein Grund zum Jammern, meint Oskar Kramer, Landesleiter bei Gebrüder Weiss Schweiz. Er glaubt an die Stärken und die Unverzichtbarkeit der Logistik für Industrie und Wirtschaft.
Wir schreiben das Jahr 2050. Der achtzigjährige Grossvater, der sein Arbeitsleben lang in der Logistik tätig war, und sein sechzehnjähriger Enkel sitzen im Schatten einer Weide im Garten des rüstigen alten Mannes und reden über Gott und die Welt, vor allem, wie es bei Gesprächen mit Grosseltern üblich ist, über die Vergangenheit.
Der in der ersten Juniwoche eröffnete Gotthard-Basistunnel ist zwar ein Schlüsselbauwerk für den alpenquerenden Güterverkehr auf Langdistanzen. Damit der Schienengüterverkehr seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Rhein-Alpen-Korridor steigern kann, sind aber noch zahlreiche Massnahmenpakete umzusetzen.
Der Güterverkehr wird in den nächsten Jahrzehnten stark zunehmen. Ein vernetzter Datenaustausch und Kollaboration unter den Akteuren könnten bestehende Kapazitäten ausnutzen helfen, bevor neue gebaut werden müssen.
Dafür tritt Prof. Dr. Wolfgang Stölzle vom Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen ein. Die Studie «Vision Mobilität 2050» wurde von seinem Lehrstuhl zusammen mit dem Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der ETH Zürich erstellt. Sie aggregiert auch die Prognosen zahlreicher vorliegender Studien. Wir haben einige Aspekte daraus vertieft.
Die Rheinschifffahrt bleibt bedeutsam für die Versorgung der Schweiz, ja sie wird noch wichtiger. Der Anstieg des Containerverkehrs im Welthandel hat Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur. Der Kanton Basel-Stadt, die Schweizerischen Rheinhäfen, SBB Cargo und diverse andere Logistiker wollen ein zentrales Containerterminal bauen, das Schiene, Wasser und Strasse verknüpft.
Welche Trends beeinflussen die Logistikbranche in den nächsten Jahren? Welche Entwicklungen sind jetzt schon vorhersehbar und was wird der Treiber der Zukunft sein?