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Das bewegt den Schweizer Detailhandel heute und in Zukunft

Das Smartphone als wichtigste Einkaufsbegleitung und Zugang zum 24/7- Shopping, die Nachhaltigkeit immer im Fokus und enorme Rabatte am Black Friday oder Singles Day. Future Retail Switzerland hat noch weitere Trends für Sie zusammengestellt. 

Die aktualisierte Trendplattform Future Retail Switzerland 2020 hilft dem Schweizer Detailhandel mit branchenspezifischen Prognosen und konkreten Handlungsempfehlungen, sich bei neuen Trends und Technologien zurechtzufinden, und gibt dem Handel Tipps, wie er am Ball bleiben kann.

Trendradar zeigt den Weg
Unter der Schirmherrschaft der Swiss Retail Federation, dem Verband der mittelständischen Detailhandelsunternehmen, und des Fachverbands GS1 Switzerland, Initiator von Future Retail Switzerland, haben die Forscher des Lehrstuhls für Internationales Management der Universität Freiburg gemeinsam mit Schweizer Marktteilnehmern zahlreiche Trends zusammengetragen. Das Besondere an der Trendplattform ist ihre Funktion als Radar: Sie beurteilt für jeden Trend dessen Ausprägung in unterschiedlichen Branchen, stellt Anwendungsbeispiele und vertiefende Infos zur Verfügung und gibt Handlungsempfehlungen an den Schweizer Detailhandel ab.  

Einen Grossteil der Trends haben die Forscher bereits in der ersten Ausgabe der Trendplattform 2019 bearbeitet, was einen interessanten Blick auf die Entwicklung in den vergangenen Monaten erlaubt. In die Beurteilungen eingeflossen sind auch die Auswirkungen der Corona-Krise, die den Schweizer Detailhandel stark getroffen hat.

Trend 1: Mobile am PoS
Einen Top-Trend, gar den wichtigsten im Themenbereich «Instore», sehen die Forscher in «Mobile am PoS», unter anderem weil damit das kontaktlose Zahlen ermöglicht wird – in Zeiten von Covid-19 ein grosser Vorteil. Via Apps können sich die Kundinnen und Kunden ausserdem vor Ort vertiefter über Produkte informieren, sich besser im Laden orientieren oder per Self- Scanning das mehrfache Umladen der Produkte ersparen und somit Zeit gewinnen.

Auch auf Händlerseite wird die Technologie immer mehr angewandt, sei es im Inventurmanagement, der Kundenberatung oder beim Aufbau der Laden fläche. Die Forscher sind sich einig, dass sich der Trend insofern bereits breit durchgesetzt hat, als Kundinnen und Kunden ihr Mobile Device von sich aus im Laden einsetzen; die Händler hingegen nutzen diesen Touchpoint jedoch noch zu wenig. In der Branche kritisch diskutiert wird der Aspekt der Informationszustellung: Wie stellt der Händler sicher, dass er dem richtigen Konsumenten zur richtigen Zeit die genau richtige Information zur Verfügung stellt? Die Technologie ist bereits fortgeschritten, ob sich dieser Trend jedoch durchsetzt, steht und fällt mit der Akzeptanz der Kundschaft. Insbesondere kleinere Händler und solche mit speziellerem Sortiment sollten nach wie vor auf persönliche Beratung setzen. Dennoch: Future Retail Switzerland attestiert dem Trend «Mobile am PoS» einen hohen Einfluss auf den Handel, der sich noch weiter steigern wird, und sieht in ihm einen der wesentlichen Treiber des Omni-Channel- Commerce.

Trend 2: Nachhaltige Sortimente
Unmittelbaren Handlungsbedarf sieht die Plattform bei Händlern, die sich mit dem Trend «Nachhaltige Sortimente » aus dem Themenbereich «Sortimentspolitik » noch gar nicht oder kaum auseinandergesetzt haben. Der Trend ist besonders wichtig, weil immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltige Produkte nachfragen, die Politik zunehmend die Nachhaltigkeitsanforderungen an Produkte erhöht und auch Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen möchten.

Je nach Branche sind unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte wichtig. Dies können die Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern sein, schädliche Inhaltsstoffe in Produkten oder die CO2-Belastung des Transports. Die Forscher raten den Händlern deshalb, ihre Öko-Effizienz und -Effektivität zu überprüfen und allenfalls zu verbessern. Ausserdem empfehlen sie, auf Labels mit möglichst strengen Standards zu setzen, die den hohen Anforderungen der Schweizer Konsumenten gerecht werden.

Trend 3: Event-Shopping
Grossen Handlungsbedarf ortet die Trendplattform auch bei Händlern, die sich bisher nicht am Trend «Event- Shopping» aus dem Themenbereich «Modern Marketing» beteiligt haben. Immer mehr Shopping-Event-Tage wie Black Friday oder Cyber Monday wurden in den vergangenen Jahren – häufig aus den USA und Asien – in der Schweiz übernommen und haben sich insbesondere im Bereich Heimelektronik und Technik durchgesetzt.

«Event-Shopping» bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich und spaltet die Schweizer Detailhändler in zwei Lager. Aus Kundensicht ist dieser Trend sehr attraktiv, aus Händlersicht jedoch Fluch und Segen zugleich. Während ein Teil auf den Trend aufgesprungen ist, lehnen ihn andere konsequent ab. Die Forscher von Future Retail Switzerland sind sich dessen bewusst und ziehen auch die Nachteile wie kleinere Margen, Verschiebung der Umsätze oder Überlastung der Logistik in ihre Beurteilungen mit ein. Sie kommen allerdings zum Schluss, dass sich insbesondere Händler in Branchen mit starkem Wettbewerb trotz aller Bedenken beteiligen sollten, wollen sie nicht deutliche Umsatzeinbussen erleiden.

Jedes Jahr neue Trends
Die Trendmap mit einem Überblick über alle Trends und einer Einschätzung jedes Trends nach Relevanz sowie Durchsetzung steht allen Besuchern von Future Retail Switzerland kostenlos zur Verfügung. Ein vertiefter Blick in die Zukunft des Schweizer Detailhandels kostet 249F Franken. Mitglieder von GS1 Switzerland oder der Swiss Retail Federation erhalten den Zugang zur Trendplattform bereits für 149 Franken. Jedes Jahr im Herbst werden neue Trends und Forschungsergebnisse publiziert. Mit der Aufschaltung der neuen Inhalte erlischt der zuvor erworbene Zugang automatisch.

Seien Sie immer auf dem aktuellsten Stand der Entwicklungen im Schweizer Detailhandel und erfahren Sie, wie Sie diese zugunsten Ihres Unternehmens und Ihrer Kundschaft umsetzen können. Besuchen Sie die Trendplattform Future Retail Switzerland unter www. zukunftsplattform. gs1.ch/futureretail und planen Sie die Zukunft Ihres Unternehmens.

Claudia Schön  


Die zehn Top-Trends 2020
1. Mobile am PoS
2. Nachhaltige Sortimente
3. Packaging
4. Wachstum Onlinehandel
5. Onlinekonkurrenz aus dem Ausland
6. Neue Zustelllösungen an den Endkunden
7. Transparenz der Inhaltsstoffe
8. Personalised Marketing
9. Quick and flexible delivery
10. Real-time Analytics

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